Tu das Richtige Ц FAQ
1. †††††††Warum nicht
Israel? Warum nicht Groяbritannien? Warum nicht China? Warum nicht... ?
2. †††††††Handelt es
sich um eine No-global-Kampagne (New-global)?
4. †††††††Und ein
politischer Boykott?
7. †††††††Ich
verstehe diese Sache mit den Kartellen nicht genau. Kцnnt ihr mir das erklдren?
9.
†††††††Was bringt
es, Seife zu boykottieren? Mьsste man nicht eher Waffen boykottieren?
10.
Mьsste man
nicht alle Groяkonzerne boykottieren? Warum nicht auch Unilever oder Nestlй?
12.
Auf
einigen Warensektoren gibt es keine Alternativen. Was mache ich in diesem Fall?
14.
Aber wie
verzichte ich auf meinen Big Mac, auf mein MTV, auf mein Lieblingssportoutfit?
1. Warum
nicht Israel? Warum nicht Groяbritannien? Warum nicht China? Warum nicht... ?
Dies ist ein Boykott, der darauf abzielt, die USA in eine
Krise zu bringen und, als zusдtzlicher Punkt, die verbreitete Missbilligung
bezьglich ihrer Auяenpolitik deutlich zu machen. Es ist keine Form der
Gegenwahl, weil es auf dem freien Markt keine Demokratie gibt, sondern eine Art
Anteil an demokratischen Bьrgern, die sich durch Nicht-Konsum fьr eine neue,
wahrhaft demokratische Gesellschaft verbьrgen. Fьr Konsument und Bьrger gдbe es
tausend andere lohnende Ziele, aber es ist nicht mцglich, alle auf einmal zu
treffen Ц auch Militдrschlдge richten sich jeweils gegen einen Ziel. Wir haben
das gewдhlt, was wir fьr am folgenreichsten fьr unsere heutige Welt und unser
Leben halten, sprich die Regierung Bush und ihre цkonomische Basis. Siehe auch
die Antworten zu den Fragen 7 und 10.
2. Handelt es sich um eine No-global-Kampagne (New-global)?
Man kцnnte annehmen, dass eine der
Konsequenzen jedweden Angriffs auf die Groяkonzerne die lokale Wirtschaft
begьnstigen wьrde (ursprьnglich lokal, oder auch unabhдngige Besitzer).
Angesichts der aktuellen Weltmarktsituation, in der die Groяkonzerne enorme
rechtliche und politische Privilegien, auch gegenьber den Staaten, genieяen,
und die einheimischen Waren noch nicht im besonderen von den Konsumenten
bevorzugt werden, ist es jedoch leider wahrscheinlicher, dass andere
Corporations sich die Marktanteile unter den Nagel reiяen, die durch den
Boykott abfallen. Aus diesem Grund kцnnen wir nicht sagen, dass diese Kampagne
einen begьnstigenden Effekt auf die lokale Wirtschaft haben wird. Der Kampf
gegen die Vormachtstellung der Groяkonzerne wird auch abgesehen von dieser
Initiative gefьhrt; trotzdem sind wir der Meinung, dass jede Art des
Boykotts† nicht ausreichend ist, um
diesen Kampf zu gewinnen, wenn es nicht einen konstruktiven Teil gibt, der dazu
dient, die lokale Wirtschaft anzukurbeln und die globalen Rechte zu
schьtzen.† Denn es interessiert uns
nicht, die Groяkonzerne umzuformen, sondern eine Alternative zu diesem Markt zu
schaffen. Darьber hinaus interessiert es uns auch, politische Entschlossenheit
wieder scharf in den Blick zu nehmen. Dazu siehe Antwort zu Frage 7.
3.
Handelt
es sich um eine chauvinistisch-europдische Kampagne? Ist es eine Kampagne
zugunsten europдischer Waren?
a) Wir glauben, dass diese Kampagne
letztlich auch europдischen und Welt-Firmen, die sich heute den von den USA
praktizierten Antriebseffekt in Richtung eines extremen Liberalismus zu Nutze
gemacht haben, ein ДethischeresУ Bewusstsein verleihen kцnnte. Dennoch ist
unser Gedankengang kein ethischer, sondern er zielt vielmehr auf ein grцяeres
Gleichgewicht zwischen stдrkeren und schwдcheren Mдchten ab, ohne das ein
Diskurs ьber Ethik ьberhaupt nicht mцglich wдre. b) Ja, aber auch zugunsten
somalischer, brasilianischer, indischer etc. Waren.
4.
Und
ein politischer Boykott?
Jeder Boykott, der цkonomische
Auswirkungen hat, ist fьr uns auch gleichzeitig ein politischer Boykott. Und
auch was den normalen Konsum angeht: Wenn wir Tomaten oder Kartoffeln oder
Zahnpasta kaufen, betreiben wir Politik Ц und sei es auch nur durch unsere
schweigende Akzeptanz der Produktionspolitik, des Vertriebs, der Werbung und
der Gesetze, die all das regeln.
5.
Ist
es eine Kampagne, die nur darauf abzielt, einen Krieg gegen den Irak zu
verhindern, oder hat sie auch andere Ziele?
Der Krieg hat schon lange vor den
Androhungen gegen den Irak begonnen, und das sicherlich um Vieles frьher als
der 11. September 2001, denn der Angriff auf Afghanistan war zweifelsohne
bereits zwei Jahre zuvor geplant.
Diese Kampagne hat daher zum Ziel, den
Дendlosen KriegУ zu beenden.
Auch wenn es einen Krieg gegen Irak gar
nicht erst geben dьrfte, akzeptieren wir keine militдrischen Drohungen als
Methode, um politische und цkonomische Ziele zu verfolgen.
6.
Ich
habe Schwierigkeiten, diese Geschichte mit dem Benzin nachzuvollziehen, kцnnt
ihr das noch mal erklдren?
Es handelt sich um ein Einverstдndnis
unter Konsumenten hinsichtlich einer willkьrlichen Unterteilung der
Benzinmarken (oder anderer Waren, nur die ursprьngliche Idee bezog sich auf
Treibstoffe) in zwei Gruppen, indem man beispielweise Agip und Ip in eine
Gruppe einteilt und die anderen Marken in die andere. Dann stellen alle
Konsumenten den Kauf bei einer der beiden Gruppen vollstдndig ein. Somit wдren
Agip und Ip gezwungen, ihre Preise herabzusetzen. Ab diesem Zeitpunkt kaufen
alle nur noch bei Agip und Ip. Auf diese Weise wird der entsprechende Kartell
reagieren, und es beginnt eine wahre Konkurrenz zwischen den Anbietern Ц
zugunsten des Konsumenten. Aber man muss auch damit rechnen, dass die
Treibstofffirmen sich miteinander solidarisieren, indem sie die betroffenen
Marken цkonomisch unterstьtzen, bis der Boykott vorьber ist, um den Kartell zu
schьtzen. Demgegenьber kann nur Abhilfe geleistet werden, indem die Konsumenten
ДhartУ bleiben.
7.
Ich
verstehe diese Sache mit den Kartellen nicht genau. Kцnnt ihr mir das erklдren?
Ein Kartell stellt eine mehr oder
weniger geheime Vereinbarung zur Aufteilung des Marktes und zur Beibehaltung
hoher Preise dar, alles zum Schaden des Konsumenten. Wenn wir an all die sich
ьberschneidenden Verbindungen denken, die die europдischen Groяkonzerne mit den
amerikanischen (und denen der Welt) unter dem Dach der groяen Finanzriesen, der
Weltbank und dem WTO, vereinen, und wenn wir an gemeinsame Investitionen und
daran denken, wie sehr die Gesundheit der europдischen Bцrse von der Wall
Street abhдngt, dann kann man zweifelsohne sagen, dass zwischen der starken
Macht der USA und der Europдischen Union ein Kartell zum Nachteil der
Weltbьrger besteht, ausgerichtet auf eine Verringerung unserer Rechte, unserer
Freiheiten und auch unserer Erwerbsmцglichkeiten. Dennoch glauben wir, dass es
Divergenzen hinsichtlich des Umgangs mit den Ressourcen und der Weltpolitik
gibt, und dass diese bereits sehr offenkundig geworden sind, was die Irakkrise
betrifft. Wir mцchten diese Divergenzen hervorheben und vergrцяern, damit wir
unsere Rechte und unsere Macht zurьckerlangen. Wir wollen das erreichen, indem
wir nicht auf eine angenommene hцhere ДMenschlichkeitУ oder ДEthikУ der
europдischen Wirtschaft verglichen mit anderen rechnen, sondern indem wir uns
an eine ganz einfache Art zu denken halten: Es ist leichter, das zu beeinflussen,
was in unserer unmittelbaren Nдhe geschieht. Heute befinden sich die schlauen
Fьchse der amerikanischen Regierung sicherlich auяerhalb der Kontrolle der
Weltbьrger, der UNO und ihrer eigenen Bevцlkerung.
8.
Was
haben die Groяkonzerne und die amerikanischen Arbeiter mit Bush zu tun,
abgesehen von der Schuld der Unocal und†
der Exxon (Vornehmliche Sponsoren der Auяenpolitik der Regierung Bush)?
†Leider mьssen wir davon ausgehen, dass ein Groяteil der Amerikaner
der gleichen Meinung ist wie die Regierung Ц wie aus einer Umfrage Gallup
Anfang Dezember 2002 hervorgeht, der zufolge 58% aller Amerikaner einen Angriff
auf den Irak begrьяen, und wie auch der Triumph der Republikaner bei den Wahlen
im November fьr den Kongress gezeigt hat. Und vielleicht rьhrt diese
Unterstьtzung fьr ihre Regierung auch daher, dass viele Amerikaner sich im
Klaren darьber sind, dass dieser Krieg praktisch darьber entscheiden kann, ob
sie weiter ein ДakzeptablesУ Leben fьhren oder ob sie in eine Krise mit
beдngstigenden Dimensionen geraten. Alle amerikanischen Groяkonzerne nutzen die
politisch-militдrische Herrschaft ihres Landes aus. Es genьgt, an sдmtliche
Vertrдge und цkonomische Mцglichkeiten zu denken, die sie in Lдndern genieяen,
die von den USA durch Erpressung unterdrьckt oder die von
Marionettenregierungen regiert werden, oder an internationale
Ausschreibungswettbewerbe, die dank der Kontrolle ьber die Kommunikation
gewonnen wurden. Einige Beispiele: die Sache mit dem Sturz der demokratisch
gewдhlten Regierung in Guatemala durch die USA im Interesse der United Fruit
(heute Chiquita), die Fast-Food Groяkonzerne und ihre Berechtigung, den Urwald
des Amazonas in unverantwortlicher Weise zu nutzen und zu zerstцren, die
Vertrдge ьber sechs Millionen Dollar fьr den Verkauf von Flugzeugen des Typs
Boing und MD an Saudi Arabien, ьber 300 Millionen Dollar der Hughes-Technologie
fьr Kommunikation mit Indonesien und ьber 1, 4 Milliarden Dollar fьr Raytheon
Radarsysteme mit Brasilien, abgeschlossen Dank Staatsspionage (Quelle: Heise
online Ц http://www.heise.de/tp/deutsch/special/ech/7752/1.html).
Das ist noch nicht alles: die amerikanische Regierung, als Schnittstelle und Gewerkschaft der USA Corporation, maяt sich nicht nur das Recht an, ьber das Verhalten der eigenen Groяkonzerne zu entscheiden, sondern auch ьber das der auslдndischen, und verwendet Sanktionen, um dieses Verhalten zu dirigieren. Man betrachte den Fall LіOreal, das einen Rьckzug aus der Handelsaktivitдt mit Israel begonnen hatte, um auf die Verletzung der Menschenrechte durch den Staat Israel zu antworten. Es musste jedoch den vorherigen Kurs beibehalten angesichts der amerikanischen Auslegung des ДAnti-BoykottУ-Gesetzes
(Quelle: Jerusalem
Post Ц http://www.jpost.com/com/Archive/15.Jun.1999/Business/Article-5.html).
Wir wenden цkonomische Sanktionen an,
der gleichen Art wie die der inzwischen zur Farce gewordenen UNO, aber durch
eine stдrkere Demokratie gekennzeichnet, und sehr verschieden von denen, die
die USA z. B. gegen Kuba oder den Irak angewendet haben, sowohl was die
Motivation als auch was die Berьcksichtigung der Folgen fьr die Bevцlkerung
angeht (Millionen Toter im Irak und lange Hungerperioden in Kuba).
Den amerikanischen Arbeitern und
Bьrgern, die demokratisch und progressiv sind, sagen wir, dass diese Initiative
auch fьr sie gemacht ist, damit sie sich von dem befreien kцnnen, was immer
mehr einer Diktatur дhnelt, auch wenn sie, um dies zu erreichen,
Schwierigkeiten und Leid entgegentreten mьssen Ц was sie so oder so mьssen
werden. Wir glauben, dass sie mit uns sind.
9.†††††
Was bringt es, Seife zu boykottieren? Mьsste man nicht eher
Waffen boykottieren?
Seife ist kein Scherz Ц besonders wenn sie Millionen von Dollar bewegt. Die gesamte amerikanische chemische Industrie, und nicht nur die amerikanische, stьtzt sich auf die Massenproduktion an Produkten, die an sich keine Wichtigkeit haben, und indirekt schafft das sogar Vorteile fьr die Militдrindustrie. Abgesehen von den produktiven Sektoren, unterstьtzen auch die amerikanischen Groяkonzerne fьr Seife in enger Verbindung mit den anderen Groяkonzernen die heutige Richtung ihrer Regierung. Und diese Unterstьtzung ist es, die es Bush erlaubt, auf seiner Linie fortzufahren.
10.†††† Mьsste man nicht alle Groяkonzerne boykottieren? Warum nicht auch Unilever oder Nestlй?
Wenn man alle Groяkonzerne boykottieren
wьrde, warum sollten dann einige von ihnen ihre Strategie дndern, ein anderes
Verhalten gegenьber der Arbeiter annehmen oder versuchen, ihre Regierungen oder
ьbernationale Institutionen in eine andere Richtung zu bewegen? Man muss, im
Gegenteil, nur einige von ihnen treffen und gleichzeitig den Boykott
motivieren, damit man gemeinsam stark ist und den gemeinsamen Gegner ausmachen
kann, oder die, die das Verhalten ДverkцrpernУ oder unterstьtzen, das wir
дndern wollen. Deshalb sind wir auch skeptisch im Hinblick auf Aktionen wie
ДBuy nothing dayУ. Es ist nдmlich nicht klar, welches Verhalten und welcher
Gegner mit einer solchen Initiative getroffen werden soll. Der Konsum oder das
kapitalistische System scheinen uns keine plausiblen Ziele zu sein, und es ist
auch nicht mцglich, einen Gegner im besonderen zu treffen, der mehr als andere
die Finger im Spiel hдtte. Wie wir schon in den Antworten auf die Fragen 1
& 7 versichert haben, ist es mцglich, mehrere Ziele zu boykottieren; aber
zu verschiedenen Zeitpunkten und abwechselnd, weil nur so die Interessen der
Groяkonzerne voneinander getrennt werden kцnnen, und nur so gelingt es, das
ganze System als Komplex zu treffen.
Heute sind die Groяkonzerne zu einem
geradezu unangreifbaren System geworden. Und daher ist eine Zwischenphase
notwendig: ihre Schwдchung von Seiten eines bewussten ДSubjektsУ.
11.†††
Trдumer, denkt ihr vielleicht, dass es euch gelingen
wird, auch nur die geringste Information ьber einen mцglichen Erfolg der
Kampagne zu bekommen? Sie werden so tun, als ob nichts sei, und sie werden mit
ihrer Auslandspolitik weitermachen, glaubt ihr nicht?
Es wird in der Tat schwierig sein,
genaue Informationen ьber den erreichten Erfolg zu erhalten, zumindest anfangs.
Aber wir sind davon ьberzeugt, dass die persцnliche Befriedigung darьber, dass
wir denen kein Geld geben, die unsere Welt zerstцren, bereits als Legitimation
fьr den Boykott hinreichend ist und motiviert, sich einzusetzen. Heute
begreifen wie, dass wir die Macht in der Tasche haben. Versuchs und du wirst
sehen!
12.††††† Auf einigen Warensektoren gibt es keine
Alternativen. Was mache ich in diesem Fall?
Der einzige Sektor, auf dem es
tatsдchlich (bisher) noch keine Alternativen fьr Waren gibt, die von
amerikanischen Groяkonzernen produziert wurden, sind die Prozessoren fьr PCs.
Es gibt allerdings Alternativen fьr alle anderen Computerteile. Um das Leben
des Prozessors eures PCs zu verlдngern, abgesehen von anderen guten Grьnden,
raten wir zur Benutzung freier Software (Linux und seine Anwendungsprogramme),
die in einigen Versionen weniger Speicherplatz benцtigt.
13.†††
Ich beteilige mich gerade bereits an einer Kampagne X.
Wie kann ich die einzige Alternative einer Ware boykottieren, die es noch gibt?
Es ist mцglich, auf viele Arten von
Waren gдnzlich zu verzichten Ц auf den Frieden jedoch nicht.
14.††††
Aber wie verzichte ich auf meinen Big Mac, auf mein
MTV, auf mein Lieblingssportoutfit?
Versuchs und du wirst sehen!
Zur Liste der Produkte und Marken (deutscher Markt) nach
Marken Inhaber und nach
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